Wie erkennt man Naturkosmetik
Naturkosmetik wird aus pflanzlichen und mineralischen Rohstoffen hergestellt. Viele Kosmetikartikel sind als rein natürliche Kosmetik deklariert, doch dieser Begriff ist nicht rechtlich geschützt. Nur zertifizierte Produkte haben einen wirklich natürlichen Inhalt. Der Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungs- und Körperpflegemittel (BDIH) hat Mindestrichtlinien herausgegeben, die für eine Zertifizierung als Naturprodukt zu erfüllen sind.
Das Siegel laut BDIH für natürliche Kosmetikprodukte wird nur erteilt, wenn auf den Einsatz synthetischer Duft- und Farbstoffe sowie Konservierungsstoffe komplett verzichtet wird. Paraffine, basierend auf Mineralölbasis, dürfen nicht zum Einsatz kommen. 15 festgelegte Rohstoffe müssen auf biologischer Basis angebaut sein, die anteilige Menge wird jedoch nicht festgelegt. Der Einsatz tierischer Rohstoffe ist nur bedingt gestattet.
Transparenz für den Verbraucher
Die Vorgaben des BDIH lassen enormen Spielraum für die Zusammensetzung und mengenmäßige Verteilung der Inhaltsstoffe. Betriebe, die ihre Unternehmensphilosophie den Produkten auf Biobasis verschrieben haben, schlossen sich daraufhin zusammen. Die Herkunft und Verwendung der Rohstoffe sollte transparenter und die Billigkonkurrenz deutlicher abgegrenzt werden. Auf diese Weise sortieren sich die Artikel aus, die zwar als Bioprodukte gekennzeichnet sind, anteilig jedoch synthetische Rohstoffe aufweisen oder Naturstoffe nur in verschwindend kleinem Prozentsatz enthalten. Die derzeit bekanntesten Naturkosmetiklabel sind der BDIH, NaTrue, Ecocert, Naturland und Demeter.
Hinter der Bezeichnung NaTrue verbergen sich beispielweise die Firmen Laverana, Primavera, Wala, Weleda, Logocos und Santaverde, die sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen haben. Das von ihnen aufgestellte Label ist europaweit gültig und wird in drei Qualitätskategorien eingeteilt, die sich durch den prozentualen Anteil biologisch angebauter Rohstoffe unterscheiden. Die höchste Einstufung mit drei Sternen bekommen nur Produkte, die mindestens 20% Naturstoffe beinhalten, die wiederum zu 95% aus biologischem Ursprung stammen müssen. Damit wird ein sehr hoher Maßstab an die Reinheit der Produkte gelegt, was dem Verbraucher die Sicherheit gibt, wirklich natürliche Kosmetik in den Händen zu halten.
Warum ist Naturkosmetik so wichtig?
Für die Gesichts- und Körperpflege gibt es nichts Natürlicheres als Produkte, deren Inhaltsstoffe der Natur entnommen und nicht verändert wurden. Erdölprodukte, die nichts mit einer gesunden Haut gemein haben, finden sich vielfach in konventionellen, billigen Kosmetikartikeln. Als Mineralfett können sie von der Haut nicht vollständig absorbiert werden, lagern sich dadurch im Körper ab und bewirken Entzündungsherde. Konservierungsstoffe wie Formaldehyd reizen nachweislich die Schleimhäute und Augen und befinden sich trotz dieses Wissens immer noch in herkömmlichen Kosmetikartikeln.
Dagegen setzen Anbieter von Naturkosmetik auf gesunde Pflege, intakte Umwelt und respektvollen Umgang. Werte, die sich neu entwickeln. Im Sinne einer gesunden Gesellschaft.